Erinnern 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg
Anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Erster Weltkrieg“ sind in ganz Nordfrankreich in den Jahren 2018 und 2019 rund 20 Gärten des Friedens entstanden. Gestaltet wurden die Gärten von Landschaftsgärtnerinnen und -gärtnern aus den Ländern, die am Ersten Weltkrieg beteiligt waren. Mit den internationalen Gärten des Friedens sind Orte entstanden, die ihre Besucher mit Kunst und Natur zur Reflexion einladen. Die Gärten zeigen eindrucksvoll, dass Frieden nicht selbstverständlich ist. Leisten wir alle unseren Beitrag dazu.
Garten des Friedens in Craonne, © Yann Monel
Garten des Friedens in Craonne, © Yann Monel
Wo kann ich die Gärten des Friedens besuchen?
Die Gärten des Friedens finden Sie überall in Nordfrankreich in der Nähe von Memorials und Museen. Gärten in der Nähe der auf dieser Seite vorgestellten Memorials sind:
Museum des Waffenstillstands in Compiègne
Dieser deutsch-französischer „Garten des dritten Zugs“ wurde von Gilles Brusset, Marc Blume und Francesca Liggieri gestaltet. Sie finden ihn im Waldstück zwischen dem Besucherparkplatz und der Gedenkstätte Compiègne. Symbolisch zeigt er die Struktur der Schützengräben des Ersten Weltkrieges als unterirdisches Pilz-Geflecht. Auf verschlungenen Wegen laufen Besucher durch das Unterholz. Die lange Bank zum Ausruhen und Nachdenken steht für den Frieden und den Eisenbahnwaggon, in dem einst der Waffenstillstand unterzeichnet wurde.
Craonne am Chemin des Dames
Das Dorf Craonne am Höhenzug „Chemin des Dames“ wurde im Ersten Weltkrieg komplett zerstört. Heute steht ein 7 Hektar großer Baumpark an der Stelle des einstigen Dorfes. Die Adresse lautet: Vieux Craonne, Parking de la Tour Observatoire du Chemin des Dames, 02160 Craonne. Drei Gärten sind hier entstanden:
- Der deutsche Garten – die Erinnerung pflegen: Im Garten von Thilo Fokerts sind die Besucher eingeladen, selbst eine Blumenzwiebel zu pflanzen. Der Garten blüht so die gesamte Saison über in unterschiedlichen Farben.
- Der italienische Garten „592“ von Lorenza Bartolazzi, Luca Catalano & Claudia Clementini.
- Der marokkanische Garten – „Garten der Hespérides“ von Karim El Achat & Bernard Depoorter
Memorials zur Schlacht an der Somme in Thiepval und Péronne
- Péronne: Irischer und nordirischer Garten „The Garden of Eutychia“ von Peter Donegan & Ian Price. Der Garten wurde in den Wassergräben des Schlosses angelegt (Place Andréa Audinot, 80200 Péronne)
- Thiepval: Englischer Garten „Pay Dryades“ von Helen und James Basson sowie der walisische Garten „Through a woodland gently“ von Andrew Fischer Tomlin und Dan Bowyer, zwischen dem Empfang und dem britischen Memorial (Thiepval Memorial) 80300 Authuille.
Weitere Gärten des Friedens in Nordfrankreich
- Arras: Schottischer Garten von Anna Rhodes und Melissa Orr am Boulevard du Général de Gaulle, 62000 Arras
- Flesquières: französisch-britischer Garten
- Le Quesnoy: in den Wassergräben der Vauban-Befestigungsanlagen
- Le Quesnoy: ein afrikanischer Garten
- Neuseeländischer Garten Rangimarie von Xanthe White
- Belgischer Garten A l’assault du rempart (dt. „beim Angriff der Befestigung“) von Thomas Van Eechout & Mathieu Allain
- Neuville-Saint-Vaast: Tschechischer und slowakischer Garten: Der Marsch des Friedens von Lenka Dřevjaná, Zuzana Němečková und Miroslava Staneková. Der Garten liegt neben der Nécropole von Neuville Saint-Vaast und dem Monument des Fraternisations.
- Neuville-Saint-Vaast: polnischer Garten
- Notre-Dame-de-Lorette: Französischer Garten „Spaziergang im Unterholz, Licht und Transparenz“ von Élise und Martin Hennebicque. In der Nähe des Memorials „Ring der Erinnerung“ (D58E3, Chemin du mont de Lorette, 62153 Albain-Saint-Nazaire).
- Noyelles-sur-Mer: chinesischer Garten
- Richebourg: ein portugiesischer und ein indischer Garten
- Vimy: Kanadischer Garten „Flagge“ von Karine Saint-Pierre, Julie Parenteau und Pierre-Yves Diehl (Parc Memorial Canadien, Chemin des Canadiens, RD55, 62580 Vimy)
Garten des Friedens in Arras, © Yann Monel
Garten des Friedens in Vimy, © Yann Monel
Garten des Friedens in Arras, © Yann Monel
Garten des Friedens in Le Quesnoy, © Yann Monel
Garten des Friedens in Le Quesnoy, © Yann Monel
Garten des Friedens in Neuville-Saint-Vaast, © art et jardins Hauts-de-France
Garten des Friedens in Péronne, © Yann Monel
Garten des Friedens in Thiepval, © Yann Monel
Garten des Friedens in Thiepval, © Yann Monel
Informationen für Ihre Gruppenreise zu den Gärten des Friedens
Der Verein „Art & jardins“, der die Gärten des Friedens verwaltet, gibt Ihnen gern Auskunft:
art & jardins Hauts-de-France
Association loi de 1901
56, rue du Vivier
80000 Amiens
Tel.: 0033 (0)3 22 52 52 96
E-Mail: contact [at] artetjardins-hdf.com
Eine Karte sowie weitere Informationen zu den Gärten des Friedens finden Sie außerdem auf der Webseite von Art & Jardins.
Der Erste Weltkrieg in Nordfrankreich
Die westliche Frontlinie des Ersten Weltkriegs zog sich mitten durch Nordfrankreich, auf den ehemaligen Schlachtfeldern stehen heute Memorials und Museen als Orte der Erinnerung. An einigen Orten holt sich die Natur nach und nach ihren Teil zurück. Vier eigens eingerichtete Wege der Erinnerung führen zu den zentralen Gedenkstätten und Museen in Nordfrankreich und helfen, Geschichte zu verstehen.